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Nach gut einem halben Jahr Bauzeit und über 760 000 Euro Investitionen war es gestern soweit: Die neue Calbitzer Grundschule wurde offiziell eröffnet. 75 Kinder in vier Klassen lernen ab sofort in dem sanierten und teilweise umgebauten Gebäude. 
Der amtierende Bürgermeister Wilfried Claus übergibt den symbolischen Schlüssel für die neue Calbitzer Einrichtung in Form einer Zuckertüte an die Grundschulleiterin Monika Kucke. Beobachtet werden sie dabei von den neuen Erstklässlern und ihrer Lehrerin Ines Schneider(hinten). Mit großen Augen verfolgt Saskia Rosenau das Programm der älteren Schüler. An ihrem ersten Unterrichtstag bekommt die Erstklässlerin Lieder, Gedichte und Sketche vorgeführt. Schulleiterin Monika Kucke versichert den Jüngsten: „Nächstes Jahr steht ihr mit hier vorn, und mal sehen, was ihr dann schon alles könnt" und Saskia nickt ernsthaft. Ihr Mitschüler John-Ross Hoßbach, mit dem sie bis vor kurzem noch gemeinsam in den Kindergarten ging, freut sich auf die kommende Zeit - und über die neue Schule, in die er jetzt geht. „Das ist alles toll hier", schwärmt der kleine Luppaer.

Ins Schwärmen kommen auch die Gäste, die bei der Eröffnung anwesend sind. Der Beigeordnete des Landrates Holger-Thilo Wolff sowie Hannelore Lehmann vom Regionalschulamt Leipzig zeigten sich begeistert von der hochmodern ausgestatteten und freundlich gestalteten Dorfschule. Dabei hatten auch Lehrer und Eltern Einfluss, versicherte der amtierende Wermsdorfer Bürgermeister Wilfried Claus. Möglich geworden sei die Umnutzung der leerstehenden Mittelschule durch einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates und Zuwendungen aus öffentlichen Kassen: 64 Prozent der insgesamt 766 169,16 investierten Euro waren Fördermittel.

Schulleiterin Monika Kucke versicherte den anwesenden Gemeinderäten: „Sie werden sehen, dass ihre Entscheidung richtig war. Das hier ist einfach eine perfekte Schule". Kinder aus Luppa, Calbitz, Malkwitz, Collm und Lampersdorf hätten jetzt ein neues Haus, in dem das Schulprogramm „Lernen mit allen Sinnen" bestens umgesetzt werden kann. Anders als vorher sei jetzt alles - Speise-, Turn- und Werkraum - unter einem Dach, hob Wilfried Claus hervor. Jetzt hoffe man auf Zuwendungen für den Hort, damit dieser noch eingerichtet werden kann.

Siegfried Heidler, der seit 1966 selbst an der Calbitzer Schule unterrichtete, weiß noch gut, wie die Schüler oft zwischen diesem Haus, einem Unterrichtszimmer in Malkwitz, dem Schulhort oder dem Turnraum im ehemaligen Gasthof hin- und herhetzen mussten. „Jetzt das Haus hier zu sehen, ist sehr beeindruckend. Ich bin begeistert von den Bedingungen heute", sagte er. Und der Mutzschener Bürgermeister Carsten Graf meinte anerkennend: „Jetzt gibt es auch hier einen guten Grund mehr, Kinder in die Welt zu setzen".

Das bisherige Domizil der Grundschule wurde zurück an die Kirchgemeinde übergeben, die dafür einen neuen Nutzer sucht. Zahlen und Fakten

1964: Einweihung mit 350 Schülern.
1968: Mittlerweile lernen - mit Kindern aus Collm - 400 Schüler in 20 Klassen.
1975: Umbenennung in Friedrich-Wolf-Oberschule.
2002: Schließung der Mittelschule.
Oktober 2005: Wermsdorfs Gemeinderat fasst den Grundsatzbeschluss, das Gebäude als Grundschule herzurichten.
1. September 2006: 21 Erstklässler werden im neuen Haus eingeschult.

Bei der Sanierung wurden verbaut und eingesetzt: 1600 Dachziegel, 2550 Quadratmeter Tapeten, 1200 Quadratmeter Fußboden, 1300 Quadratmeter Pflaster und knapp 10 000 laufende Meter Kabel.(Quelle: OAZ vom 05.09.2006)