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Von Schnipsgummis und kleinen Piraten

Kinderbuchautor Jens Reinländer stellt in Calbitz "Suppengrün" vor suppengruen2
So muss echtes Suppengrün aussehen: Jens Reinländer zeigt den Calbitzer Schülern das gesunde Gemüse. Anders verhält es sich natürlich, wenn mit "Suppengrün" ein 97 Zentimeter großer Pirat gemeint ist - das ist dann der Held aus Reinländers Büchern.

„Also, was ist nochmal Suppengrün?" Derjenige, der diese Frage stellt, ist Jens Reinländer, 42 Jahre alt, unter anderem Seemann und Mechaniker, bevor er schließlich Kinderbuchautor wurde. Jetzt fragt er in der 1. und 2. Klasse der Grundschule Calbitz nach Suppengrün, und schon kommen die Antworten: Möhren, Erbsen, Spargel und Petersilie werden genannt. Reinländer sortiert: „Richtig, Möhren gehören dazu, Petersilie auch, den Spargel tauschen sie meist gegen Porree ein, aber Erbsen - nee!" Schließlich werde Suppengrün üblicherweise von einem Schnipsgummi zusammengehalten. „Und versucht mal, eine Erbse mit einem Schnipsgummi festzumachen - die fliegt doch sonst wohin", sagt er.

Aber Jens Reinländer sagt es nicht einfach. Er springt, rudert mit den Armen in der Luft herum, wird lauter -und das mit Mikrofon - verzieht das Gesicht und schüttelt wie wild den Kopf. Kurzum, er benimmt sich wie der Albtraum eines jeden auf Disziplin bedachten Lehrers. Und die Kinder hängen an seinen Lippen und schütten sich aus vor Lachen. Der gebürtige Bornaer hat in Calbitz sein Publikum gefunden, eine Aufwärmphase ist nicht notwendig, im Handumdrehen herrscht gute Stimmung und ein ausgelassenes Miteinander.

Nach ausgiebigem Nachdenken über die einzelnen Bestandteile des Suppengrüns rückt der Autor damit heraus, dass der kleine Pirat, die Hauptfigur in einigen seiner Bücher, so heißt wie das gesunde Eintopfgemüse. Und die Abenteuer über Suppengrün gutes Lesefutter für Kinder sind. Ebenso wie die Geschichten von Rebecca Rasfuzzi, die Jens Reinländer in Calbitz den Dritt-und Viertklässlern vorstellt und damit ebenfalls auf offene Ohren und vor Staunen aufgerissene Münder trifft. Mehr zum Autor und seinen Büchern gibt es im Internet unter der Adresse: www.jens-reinlaender.de.(Quelle: OAZ vom 16.11.2006)