Pressearchiv

"Vergesst das Kopfrechnen nicht"

Interaktive Tafeln und neueste Computertechnik für Calbitzer Grundschule

Angehende Ingenieure arbeiten damit, sie haben längst in Forschungszentren Einzug gehalten -jetzt gibt es sie auch in der Grundschule Calbitz: eine neue Generation von Schultafeln, so genannte Smartboards, die Kreide überflüssig machen und dafür auf Fingerdruck oder Computereingaben reagieren. smartboard
Nach der Mittelschule Wermsdorf stattet die Gemeinde Wermsdorf auch die Grundschulen mit modernster Technik aus. Nach Calbitz wurden neben zwei Smartboards auch Computertechnik und Schulsoftware angeliefert. Als der Gemeinderat diese Investition beschlossen hat, sei man noch von mehr als 37 000 Euro Kosten ausgegangen, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Böttcher jetzt zur offiziellen Vorstellung.

Nach Ausschreibung und Abrechnung liege die tatsächliche Investition bei 29 824,75 Euro. 75 Prozent davon fördert die Europäische Union. Dass die Grundschüler in Calbitz jetzt bereits damit lernen und arbeiten können, sei auch den Genehmigungsbehörden zu verdanken, betonte Böttcher: „Landratsamt, Regierungspräsidium und Agentur für Bildung haben uns ganz unbürokratisch unterstützt. Durch die Förderung haben sich die finanziellen Aufwendungen für die Kommune im Rahmen gehalten." Installiert habe die Technik eine ortsansässige Firma. „Das ist eine runde Sache für die Region - und für unsere Schulen. Wir wollen damit auch Anreize für junge Familien schaffen, hier zu bleiben, Kinder zu bekommen und diese in unseren Schulen lernen zu lassen", sagte der stellvertretende Bürgermeister. Er wünschte den Kindern viel Freude im Umgang mit der neuen Technik, mahnte aber auch, logisches Denken zu schulen. „Vergesst das Kopfrechnen nicht. Ihr müsst auch Aufgaben überschlagen können, um zu wissen, ob die Ergebnisse, die euch der Rechner liefert, überhaupt realistisch sind", sagte Wolfgang Böttcher zu den Schülern.

Diese demonstrierten bereits mit großer Selbstverständlichkeit die Arbeit am Smartboard. „Klar weiß ich, wie das geht", sagte Nick Wolf, bevor er nach vorn spazierte und nahm einen Stift aus der Ablage. Sofort erkannte der Computer, dass Nick blau gewählt hatte - demzufolge erschien auch die Schrift blau auf der bis dahin weißen Tafel. Weil die Technik auf Berührung reagiert, konnte der Schüler auch ohne Stift - nur mit dem Finger - schreiben. Ist ein Computer zugeschaltet, kann das Tafelbild dort auch abgespeichert werden.

„Handschriftliche Notizen oder Ergänzungen können so gesichert und weiter verwendet werden", erklärte Wermsdorfs Hauptamtsleiter Lutz Abitzsch, „man kann die Tafel aber auch ohne Computer nutzen." Trocken abwischbare Stifte ersetzen dann die Kreide. Fachlehrerin Ines Schneider freut sich über die Erweiterung des Computerkabinetts. „Der Raum ist täglich besetzt. Wir nutzen die Technik in allen Fächern und mit speziellen Programmen auch im Förderunterricht oder für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen", beschrieb sie. „Die älteren Schüler arbeiten schon mit großer Selbstverständlichkeit am Computer, sie suchen sich im Internet Informationen zu ihren Aufgaben, was besonders im Sachunterricht genutzt wird", fügte Schulleiterin Monika Kucke hinzu.

Stichwort Smartboard

• Das Smartboard sieht aus wie eine große weiße Tafel und hat eine interaktive Oberfläche, das heißt, es können - in Verbindung mit einem Computer - Internetseiten gezeigt oder Präsentationen vorgeführt werden.

• Gesteuert und benutzt werden die einzelnen Elemente nur per Fingerdruck.

• Tafelbilder müssen nicht weggewischt, sondern können einzeln abgespeichert und später weiter bearbeitet werden.

• Schüler oder Lehrer, die an vernetzten Computern arbeiten, können ihre Ergebnisse direkt auf das Smartboard überspielen, so dass die Arbeiten für alle sichtbar werden.

• Ein Beamer projektiert Filme, Texte, Bilder oder Grafiken auf die Tafel. (Quelle: OAZ vom 29. April 2008)