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Vereinshaus "Lämmchen" neu eröffnet

Davor kann ich nur den Hut ziehen „Lämmchen" in Calbitz als Vereinshaus eröffnet / Einladung an Nachbarn zur Nutzung


oaz TitelblattGroßer Andrang im Calbitzer Vereinshaus „Lämmchen". Die Mitglieder des örtlichen Heimatverein eröffneten am 03.10.2008 ihr Domizil. Rund 70 Besucher, darunter auch Gäste aus den Nachbarorten, feierten mit und besuchten dabei auch die neu eingerichtete Heimatstube. Keine Spur mehr von Wasserflecken auf dem Putz, alten Leitungen oder gammeligem Fußboden: Das „Lämmchen" in Calbitz empfing zur offiziellen Eröffnung gestern die Besucher mit hellen Räumen, viel Blumenschmuck und bereits fertig eingerichteter Heimatstube. Die Mitglieder des Heimatvereins Calbitz haben das vom Abriss bedrohte Haus über ein Jahr lang entrümpelt, renoviert und eingerichtet.

„Das ist wunderschön geworden", staunte Brigitte Adolph beim Rundgang durch das Haus. Die 84-Jährige ist direkte Nachbarin und war langjährige Betreiberin des Gebäudes, als das „Lämmchen" tatsächlich noch Gastwirtschaft war. An den Gedanken, dass das traditionsreiche Haus, in dem später Schulküche und Turnsaal waren, abgerissen werden sollte, habe sie sich nicht gewöhnen können, gestand die Calbitzerin. Doch so weit wäre es beinahe gekommen: Katrin Heller, Vorsitzende des Calbitzer Heimatvereins, erinnerte an das Ringen mit der Gemeinde, die das Gebäude lieber wegreißen wollte: „Es lagen viele Steine auf unserem Weg, aber wir haben es geschafft", freute sie sich. Sie danke ihren Vereinsmitgliedern für deren Mut und Begeisterungsfähigkeit: „Nur wenn alle dabei sind, kann man so etwas bewältigen."

Rund 10 000 Euro seien in die Renovierung geflossen, „mindestens ebensoviel" seien die gemeinnützigen Arbeitsstunden wert. Dabei hätten ganze Familien, Firmen aus der Region und die Lehrlinge vom Kolping-Bildungszentrum einen Anteil. Jetzt, wo alles fertig sei, solle Leben ins „Lämmchen" einziehen. Katrin Heller lud die anwesenden Vertreter der Heimatvereine aus Malkwitz und Luppa, die Gäste und Feuerwehren ein, das Haus ebenfalls zu nutzen.


oaz S17Der stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Böttcher überbrachte das Grußwort von Gemeindechef Matthias Müller, der zu Gast in der Partnergemeinde war und lobte die Arbeit in Calbitz. „Mit ihrem Engagement und ihrem Enthusiasmus haben sie das Haus vor dem Abriss bewahrt - das ist der Beweis, dass vereinte Arbeit etwas auf die Beine stellen und für den Ort schaffen kann", sagte Böttcher.

Die Arbeit der Feuerwehren und Vereine in den kleinen Ortsteilen sei beispielgebend: „Davor kann ich nur den Hut ziehen". Auch die Gäste aus den Nachbardörfern zeigten sich beeindruckt. „Einfach toll", sagte Ina Knoll vom Heimatverein Luppa, „besonders die Heimatstube. So etwas fehlt leider noch bei uns im Ort, denn wir haben auch viele alte Dinge zu zeigen." Und Günter Grosch vom Heimatverein Traditionspflege Malkwitz meinte: „Es war richtig, das Lämmchen zu erhalten. Jetzt gibt es hier im Haus wirklich gute Möglichkeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass auch wir aus Malkwitz das nutzen." Erste Interessenten gab es bereits für den Turnsaal. „Vielleicht gründet sich sogar wieder eine Tanzgruppe - wie früher", hoffte Katrin Heller. (Quelle: OAZ vom 04. Oktober 2008)