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Persönlichkeiten
Die „Hohe Straße" wurde auch durch hohe Persönlichkeiten benutzt. Nachweisbar kamen Goethe am 19. 4. 1813, August der Starke mit großem Gefolge, wenn er zur Messe fuhr, der russische Zar Peter der I. (1698, 1711, 1713), Napoleon in der Nacht vom 22. zum 23. 7.1807 von Dresden kommend und ebenso am 8. Oktober 1813 durch Calbitz.
Nach der Niederlage Napoleons in Russland zogen Reste der Armee 1813 auch auf dieser Straße entlang. Da in Hubertusburg ein großes Lazarett war, bogen viele verwundete Soldaten in Calbitz nach Wermsdorf ab. Die sogenannte Franzosenbrücke im Wermsdorfer Wald könnte daher ihren Namen haben.
Am 15. Oktober 1813 zogen russische Kosaken auf der Straße entlang. Die Einwohner des Dorfes erschraken zunächst über die struppigen Pferde der Kosaken. Aber bis auf Ausnahmen verhielten die Kosaken sich diszipliniert und anständig. Vergehen gegen die Bevölkerung wurden streng betraft, wie ein Vorkommnis in unserem Dorf belegt.Da drang ein Kosak in das Haus des Schuhmachers ein. Da er nichts Brauchbares fand, mißhandelte er die Frau. Aber die mutige Schuhmacherfrau meldete dies dem Anführer. Er ließ alle Reiter antreten, und die Frau fand den Missetäter heraus. Was dann geschah, war bestimmt lange Gesprächsstoff im Dorf. Die Kosaken mussten Ruten besorgen, dann ließ der Anführer seine Soldaten auf der Straße an der Kirche in zwei Reihen aufstellen. Jeder hatte eine Rute in der Hand. Der Missetäter musste mit entblößtem Oberkörper die Gasse durch laufen, und von beiden Seiten erhielt er die Hiebe. Vor ihm ging noch ein Trommler. Spießrutenlauf 1813 in Calbitz!