Rittergut und Landwirtschaft

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Die deutsche Besiedlung

Mit der deutschen Besiedlung im 10.-12. Jahrhundert dürften weitere Waldflächen gerodet worden sein. Die Dreifelderwirtschaft löste die Zweifelderwirtschaft ab. Dadurch stieg auch die Produktion. Durch die Könige kam es zur Landverteilung an Ritter. Aus den Rittersitzen wurden Rittergüter. So entstand das Rittergut Altkötitz, wahrscheinlich schon im 11. Jahrhundert.

Ab 1300 kam es zu einer Agrarkrise. Seuchen dezimierten die Bevölkerung. Der Rückgang des Bedarfs an Getreide hatte die Stagnation der Getreideproduktion zur Folge. Die Flächenverminderungen führten auch zur Aufgabe von entstandenen Dörfern im Wermsdorfer Wald, Z.B. Altenhain, Albersdorf und Netthausen. Hier mögen aber auch die ungünstigen Bodenverhältnisse bei der Aufgabe eine Rolle gespielt haben. Aber ab 1300 setzte sich in der Landwirtschaft der Anbau von Spezialkulturen durch, auf dem Weinberg könnte man Weinanbau vermuten, woher sollte sonst der Name entstanden sein.

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Weitere neue Pflanzen waren Hanf, Flachs, Hopfen und Färbepflanzen. In dieser Zeit begann eine weitere Ausdehnung der Schafhaltung. Außer der Pest wurde die Bevölkerung immer wieder infolge von Mißernten durch Hungersnöte dezimiert. Ab 1308 gab es allein fünf Jahre Mißwuchs durch Dürre.

1476 gehörte zum Rittergut Altkötitz der Marktflecken Calbitz, die Wüstungen Altenhain, Netthausen und eine Sandmühle (wahrscheinlich schon eine Wassermühle). Weiter wird noch ein Vorwerk Radewall in Kötitz erwähnt, welches abbrannte. Daraus dürfte dann der Rittersitz Neukötitz entstanden sein.

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1588 werden erstmalig Besitzflächen des Rittergutes Kötitz angegeben, z. B. Waldflächen am Collm, am Brand, das Holz des Krahberges, sowie 10 Untertanen zu Calbitz.

1668 brannte Calbitz ab und das Flugfeuer vernichtete auch den Rittersitz Altkötitz.

„... Verzehrte das Herrenhaus nebst allen Nebengebäuden und brachte den damaligen Besitzer um sein ganzes bewegliches Vermögen, so daß er, wie die Nachrichten verlauten, nur eine Bibel, einen Hund und einen Hahn, der ihm aus dem Feuer nachflog, rettete ..."

1690 brannten dann nochmals Altkötitz und Neukötitz ab. Dies dürfte dann das Ende des Rittergutes Altkötitz gewesen sein.

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