Rittergut und Landwirtschaft

Beitragsseiten

Rittergut Neu-Kötitz

Calbitz und Umgebung waren fischreich. Davon zeugt auch eine Niederschrift des Pfarrers Melchior Gerlach vom Januar 1671, wo er vom Recht des Pfarrers spricht, in den Bächen von Calbitz und Malkwitz zu fischen.

landw 7

Interessant sind auch einige Preise aus dieser Zeit.

Aus Kirchenunterlagen in Großböhla 1668:

12 Groschen für ein halbes Kalb

5 Groschen für eine Gans

7 Groschen für einen Schinken

1 Groschen und 6 Pfennig für 6 Pfund Honig

Nach Kirchenunterlagen aus Luppa vom Jahre 1715 kostete

1 Ochse 11 Thaler

1 Kuh 7 Thaler

1 Schaf 30 Groschen

Als Lohn für einen Tag Arbeit bekam in der Erntezeit

1 Mäher 3 Groschen, ohne Essen.

Nach 1690 wurde Neukötitz als alleiniges Rittergut wieder aufgebaut. Angehörige der Familie Wilke, der letzten Besitzer des Rittergutes, sind heute der Meinung, daß das Hauptgebäude des bis 1946 vorhandenen Gebäudes nach einem Entwurf des berühmten Daniel, Matthäus Pöppelmann gebaut worden ist. Das Gebäude sei infolge des sumpfigen Untergrundes auf Eichenpfähle gesetzt worden. Das war üblich und könnte der Fall gewesen sein. Auch der Entwurf durch Pöppelmann wäre möglich, da er seit 1686 im Dienste des sächsischen Hofes stand und nicht nur den Dresdener Zwinger, sondern auch Moritzburg und andere Schlösser entworfen hat. Genauere Nachforschungen wären bestimmt interessant.

landw 6

Am Ende des 19. Jahrhunderts wird das Rittergut so beschrieben, wie es annähernd bis 1945 bestanden hat. Dazu gehörte noch ein Brau- und Malzhaus, eine Schäferei mit Schäferwohnung, aber nicht mehr die Sandmühle, welche wahrscheinlich in Privathand verkauft worden ist. Die Gutsschmiede, eigenartig die Bauweise mit der großen Esse in der Mitte, ist wahrscheinlich erst um die Jahrhundertwende entstanden.

Der Park wird als herrschaftlicher Lustgarten, durchschnitten von fünf Wasserkanälen, beschrieben. Außer Gemüse- und Blumengarten werden auch zwei Hopfengärten wiederum erwähnt.

Der Viehbestand war folgender:

8 Ackerpferde

11 Zugochsen

37 Kühe

950 Schafe (im Kreis Oschatz gab es damals 18 000 Schafe)