Muttergottes

maria kind webDie Marienfigur aus Calbitz wurde im Jahr 1922 durch Walter Hentschel (*25.03.1899 Zwickau, † 22.12.1970 Dresden),  Professor an der TH Dresden, in die Sammlung des Dresdner Altertumsmuseum aufgenommen.

Bei der 1,25 Meter hohen Skulptur aus Lindenholz handelte es sich um das Mittelstück eines Viereraltars(eine Mittelfigur wird von  vier kleinen Figuren eingerahmt). Im 16. Jahrhundert, vor der Reformation, war diese Form des Schnitzaltares typisch in Sachsen.

Die Skulptur wird dem größten obersächsischen Bildhauer der Spätgotik, Hans Witten von Cöln(* 1470/80 in Braunschweig; † nach 1522 vermutlich in Annaberg), zugeordnet. Die bekanntesten Werke des Meisters sind unter anderem:
- das Vesperbild in Goslar,
- die Braunschweiger Kanzel,
- die Tulpenkanzel von Freiberg,
- die Schöne Tür in Annaberg,
- die Geißelsäule von Chemnitz uvm.

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Die Marienfigur wurde durch Walter Hentschel auf das Jahr 1520 datiert. Im 2. Weltkrieg wurde sie bei der Bombardierung der Stadt Dresden vernichtet.

(Quelle:Hentschel, Hans Witten - der Meister H. W.,1938)