Rittergutsbesitzer

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Heinrich I. gab es im Jahre 926 einem seiner Ritter, der sich bei Bezwingung der Daleminzier durch seine Tapferkeit ausgezeichnet hatte, in Lehn. Dadurch entstand der erste Rittersitz, der nachher Altkötitz genannt wurde.

Als ihn Caspar von Heynitz Sonntag nach Michaelis 1476 von dem Burggrafen zu Leisnig in Lehn erhielt, gehörte dazu der Marktflecken Calbitz, die Wüstung Altenhayn und Notthausen oder Nothhausen (circa 45 Acker in der Nähe des Collmberges) mit dem Zolle und der Sandmühle.

Das Dorf Kötitz war bereits im Hussitenkriege zerstört worden und seit 1429 Wüstung. Ebenso war das Vorwerk Radewall, auch Radegal und Radebal, bei Kötitz, das in früheren Zeiten bei den Burggrafen in Meissen, Berthold und Heinrich, zu Lehn ging, im Hussitenkriege abgebrannt, aber wieder aufgebaut und wahrscheinlich zu einem Rittergut erhoben worden, dem man den Namen Neukötitz gab.

In einem Aufsatze des Amtes Oschatz vom 23. September 1588 wird der Name und die Lage des zu Neukötitz gehörigen Holzes also angegeben: „An das von Gaudlitz auf Collm stößt das Holz der Nothhäuser Mark, das Holz der Brand und das Holz, der Kraheberg genannt, welche drei Hölzer dem Georg von Heynitz zu Neukötitz mit Gerichten zusteht.“

Schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ward das aus zwei Bauerngütern entstandene Vorwerk in Calbitz, gemeiniglich das Bock`sche Gut genannt, mit Alt- und Neu-Kötitz vereinigt. Im Jahre 1557 wurde es von beiden Rittergütern getrennt, 1594 mit Neukötitz vereinigt, dann mit dem Anfange des 18. Jahrhunderts wieder mit beiden Rittergütern unter einen Besitz verbunden.

Die Besitzer von Altkötitz waren nach Caspar von Heynitz 1476, der es noch 1485 besaß: 

  • Christian von Heynitz, unter dem vermutlich das Rittergut Neukötitz entstand, teilte 1557 die 3 Güter unter seine 3 Söhne Caspar, Georg Heinrich und Georg.
  • Caspar von Heynitz bekam Altkötitz 1562, er lebte bis 1597. Nach ihm Georg von Heynitz, er lebte bis 1630.
  • Adolph Fabian von Uttenhof, um 1642.
  • Nicolai Wostromirski von Rokotnigk, Königlich Schwedischer Rittmeister, gegen 1657 bis nachweislich 1670.
  • Nach ihm kam Heinrich Anshelm von Ziegler und Klipphausen, Kurfürstlich Sächsischer Rat und Assessor des hohen Stiftes Meißen zu Wurzen, gegen 1670, auch noch 1695. Er gab eine Schrift unter dem Titel heraus: Täglicher Schauplatz der Zeit. Die Dedikation an den Kurfürsten Friedrich August ist unterschrieben: Altkötitz, den 13 Tag des Wintermonats 1694.


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Die Besitzer von Neukötitz waren:  

  • Christian von Heynitz, der auch Altkötitz und das Vorwerk Calbitz besaß. Nach seinem Tode 1557 ward es seinem 2. Sohne Georg Heinrich von Heynitz zu Teil, unter welchem 1575 die Pfarr-Matrikel zu Calbitz aufgesetzt ward.
  • Georg von Heynitz, zunächst minderjährig, 1578, bevormundet von Wilhelm von Lindenau, lebte er noch 1590.
  • Ihm folgte Hans Ernst von Heynitz, ältester Sohn von Heinrich von Heynitz auf Großböhla. Er war Beisitzer im Oberhofgericht zu Leipzig, besaß das Gut um 1591.
  • Nach ihm sein Bruder Dietrich von Heynitz 1594.
  • Dann Heinrich von Heynitz, dritter Sohn von Heinrich von Heynitz auf Großböhla, 1618, lebte noch 1630.
  • Ihm folgte Eberhard von Lindenau, der bald starb.
  • Christian von Heynitz, Sohn von Hans Ernst von Heynitz, dann dessen Schwiegersohn Moritz Heinrich von Hartitzsch, der es 1657 und 1660 noch besaß (Der große und kleine Hartzschteich in Kötitz haben den Namen von ihm).

 


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Das Vorwerk in Calbitz(Bock`sche Gut) gehörte Hans von Heynitz, das ihm zu Lehn gemacht ward, er ward 1537 der alte Herr von Heynitz genannt:  

  • Georg von Heynitz erhielt es 1557 in der Teilung.
  • Hans von Heynitz nachweislich 1570 und noch 1586.
  • Dietrich von Heynitz bekam es 1594.
  • Hans Bastian von Heynitz 1602.
  • Thamm von Gaudelitz auf Collm, Hauptmann, gestorben den 13. März 1620 und überließ das Gut statt des Einbringers seiner Gemahlin Maria Sybilla von Gaudelitz 1638.
  • Hans Heinrich von Alnpeck 1641.
  • Johann von Bock 1657, noch 1660.
  • Hans Christoph von Bock, bis 1692, war zweifellos der letzte Besitzer vor der Vereinigung des Vorwerkes mit Kötitz.

 


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Nach der Vereinigung aller drei Güter Ende des 17. Jahrhunderts waren Besitzer:  

  • Caspar Heinrich von Benkendorf auf Bennin, Skasse, Naundorf, Grödel-Lobichau, Königlich Polnischer Kurfürstlich Sächsischer Geheim Rat, Generalleutnant-Oberster über ein Regiment Ritterpferde, vermählt mit Eva, Christoph Heinrich von Schleinitz auf Grödel, Geheim Rats Tochter, lebte bis 1729.
  • Seine Tochter Erdmuthe Juditha, den 14. November 1719 vermählt zu Großböhla mit Hannibal August von Schmerzing, K. Br. und C. Sächsischer Kammerherr und Amtshauptmann der Ballen Thüringen und Ehrenberg, bekam nach ihres Vaters Tode 1729 Kötitz.
  • 1741 kaufte das Gut Hofrat Friedrich Benedikt Oertel, nach welchem es an die Herren von Ponickau auf Belgershayn, gegen 1752 an die Kammerherrin von Ponickau, dann an den Kammerherrn August Leberecht von Bodenhausen auf Brandis kam.
  • Im Jahre 1802 erstand es der Amtsverwalter Johann Rudolph Mettler für 155000 Thaler, ein vorzüglicher Landwirt und reichbegüteter Mann, der Kötitz, insbesondere auch die Schäferei zu besonderem Flor gebracht haben soll.
  • 1829 kam das Gut in den Besitz des Fürstlich Sondershausischen Kammerrats Wilhelm Leuckardt, dann an dessen Erben.
  • 1860 ist es in Besitz des Fürst Otto von Schönburg-Waldenburg. Zu diesem Zeitpunkt hat das Rittergut 18 Scheffel Gärten, 332 Acker Feld, 60 Acker Wiesen, 218 Acker Holz und 20 Teiche.
  • In den Besitz von Kötitz waren ferner der Commerzienrat Davignon, sodann dessen Schwiegersohn Gutknecht.
  • 1898 kam es in den Besitz des Herrn Adolph Bake.
  • Im Jahre 1916 verkaufte Adolph Bake das Rittergut an die Familie Wilke. Sie waren nun die letzten Besitzer und führten das große Gut bis zum Kriegsende 1945.

 

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Durch die Bodenreform 1945 wurde das Rittergut enteignet, das Schloss ausgeraubt und zerstört.

(Quelle:Neue Sächsische Kirchengalerie. Unter Mitwirkung der sächsischen Geistlichen herausgegeben von Dr. Georg Buchwald. Leipzig: Arwed Strauch 1900ff.)

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